Aufgabenstellung

Das Bahnhofs-Grundstück ist Kernbestandteil des Wettbewerbsgebietes. Auch wenn die Bearbeitungstiefen differenziert sind, stehen doch das Bahnhofsgrundstück und sein Umfeld in einem engen, fließenden Zusammenhang. Im Rahmen der Ideenfindung für die Umnutzung und damit verbundene Gestaltung sind sie auch so zu betrachten.

Das Bahnhofs-Grundstück

Für das Bahnhofs-Grundstück ist – unter Beachtung der Erhaltung des Bahnhofsgebäudes und des Wasserturms – ein Ideenkonzept zu entwickeln, das sowohl eine neue Nutzung als auch eine damit verbundene Neugestaltung beinhaltet. Erwartet wird eine Lösung, die sich im Maßstab der umgebenden Bebauung einfügt und zugleich auch als „kurverträglicher Verkehrsknoten“ in unmittelbarer Nachbarschaft zum historischen Ensemble der Kureinrichtungen funktioniert. Als mögliche Nutzungen werden vorrangig gesehen: Dienstleistung, Kultur, Gastronomie und Hotellerie, Wohnen. Büronutzungen sind nur eingeschränkt möglich, da es ausreichend Kapazitäten in der Innenstadt gibt.

Die Gebäude

Für das Bahnhofsgebäude und den Wasserturm sind neue Nutzungen zu finden. Nutzungsprioritäten und Perspektiven sind oben genannt. Die Sanierung beider Gebäude kann mit Umgestaltungsvorschlägen verbunden werden. Der Umgang mit den übrigen Gebäuden ist freigestellt. Sie können saniert oder abgebrochen werden. Neubaukonzepte sind möglich. Der vorhandene Pavillon des Busbahnhof-Servicepunktes wird durch die Verkehrsgesellschaft als zu groß bezeichnet.

Die Freiflächen

Gegenwärtig befindet sich der gesamte Freiraum des Bahnhofsgrundstücks – mit Ausnahme des Busbahnhofgrundstücks – in desolatem Zustand. Im Zuge der Sanierung des Bahnhofsgebäudes sind die Freiflächen

  •  ihrer Bedeutung als kurnahe Aufenthaltsflächen angemessen aufzuwerten
  •  als Transitraum für wichtige Fußgängerverbindungen zwischen Kurbereich, Zugang zur Innenstadt (Markt), Kaufland / Busbahnhof und Bahnsteig funktionsgerecht zu gestalten
  •  der Gebäudenutzung entsprechend zu gestalten.

Dabei wird besonderer Wert auf die Verknüpfung mit den umgebenden Bereichen Stadt, Park, Landschaft gelegt. Zu berücksichtigen sind die in der Planung für das künftige Kaufland-Einkaufszentrum erforderlichen Verkehrsflächen der Fahrzeuge für den Leergutabtransport, die dabei auch das Bahnhofsgrundstück mit befahren müssen.

Unterbringung des ruhenden Verkehrs

Für die zukünftige Gebäudenutzung des Bahnhofgrundstücks sind die erforderlichen Stellplätze zu ermitteln und Vorschläge ihrer Unterbringung nutzungsabhängig im Wettbewerbsgebiet zu machen.

Die stufenfreie Fußgängerverbindung Bahnhofstraße, Bahnsteig-Zugang, PKW-Stellplatzanlage Werrastraße

Die Anforderungen an den zukünftigen Fußgängertunnel sind:

  •  stufenfreie Fußgängererschließung zwischen Bahnhofstraße und Bahngleiszugang zu den Zügen (zwei Aufzüge für Personen, Rollstuhl und Fahrrad) und
  • zusätzlich eine Fußgängerverbindung zwischen Bahngleiszugang und Werrastraße /PKW-Stellplätze. Sie soll sowohl Rollstuhlfahrern / Rollatorfahrern als auch Radfahrern den Zugang von Norden zu den Zügen ermöglichen.

Die Planungen der DB zu den Bahnsteigzugängen sind noch nicht abgeschlossen.

Taxistellplätze

Der Taxistand am Bahnhof soll erhalten werden.

Gestaltung der PKW- Stellplätze Werrastraße

Entlang der Südseite der Werrastraße ist – unter Inanspruchnahme der Randfläche des DB-Geländes eine „Park & Ride“-PKW-Stellplatzanlage mit mindestens 100 Stellplätzen zu konzipieren. 3-4 Kurzzeitparkplätze sind auszuweisen. Es sind Vorschläge für die Gestaltung von Zugang und Anschluss an den Fußgängertunnel bzw. an den Reisendenüberweg zu machen. Bei der Gestaltung der Stellplatzanlage ist der Übergang zum nördlich angrenzenden Puschkin-Park (Kur) angemessen zu berücksichtigen.

Zweiradstellplatzanlage /Alternative Verkehrsmittel

Es sind Stellplatzanlagen für Kräder und für Fahrräder auszuweisen. Möglich ist auch ein „Radhaus“ mit Serviceangeboten für Fahrradfahrer. Vorschläge für die Nutzung von E-Mobilität für PKW (Ladestation) und Fahrrad (Verleih) u.a. sind erwünscht.

Gestaltung des öffentlichen Stadtraums- insbesondere des Zugangs zur Innenstadt

Die Erschließungsflächen: Bahnhofstraße mit Busbahnhof, der beschrankte Gleisübergang sowie der Straßenraum zwischen der zentralen PKW-Stellplatzanlage und dem Goethepark-Center sind im Zusammenhang mit der zukünftigen Nutzung des Bahnhofsgrundstücks und seiner Gebäude hinsichtlich ihrer Aufwertungsmöglichkeit zu untersuchen. Die Fußgängerzuführung zur Innenstadt ist zu verbessern, insbesondere im Bereich des Kreisels. In diesem Zusammenhang ist die Lage des Busbahnhofs im Rahmen der städtebaulichen Untersuchung zu prüfen und innerhalb des Wettbewerbsgebietes nachzuweisen. Die Fläche des Busbahnhofs wäre bei einer Verlagerung in die Bearbeitungsfläche für das engere Wettbewerbsgebiet einzubeziehen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Busbahnhof mit Fördermitteln errichtet wurde. Eine erneute Förderung in absehbarer Zeit ist nicht möglich. Ohne Fördermittel ist eine Umverlegung des Busbahnhofs durch die Stadt nicht leistbar, aber trotzdem als Planungsansatz denkbar und mit einer Änderung der Verkehrskonzepte in Zukunft auch verlegbar. Zurzeit besteht lagemäßig eine gute Anbindung zwischen Bus und Bahn. Alternativ könnte daher auch die Haltzeit der Busse reduziert werden. Ein Bereitstellungsplatz für Busse wäre förderfähig. Ziel für die Stadt ist es, Kaufland so gut wie möglich fußläufig mit der Innenstadt zu verbinden und damit eine Belebung der Innenstadt zu befördern. Im Rahmen des Wettbewerbsentwurfs ist es möglich für die Freiflächen des Kauflandareals Gestaltungsvorschläge zu machen.

Baumbestand, Grünflächen und Bindung an die Oberfläche

Mit dem Baumbestand ist angemessen umzugehen. Im Bereich des künftigen P+R-Platzes an der Werrastraße sind so viele Bäume wie möglich zu erhalten.